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Das bin ich

Nicole Glorius, als Sonntagskind 1977 im Sternkreiszeichen Zwilling, in der Rosenstadt Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) geboren. Zwei wundervolle Kinder wurden mir geschenkt und bin eine glückliche Omi - pures Glück, Freude und mein ganzer Stolz.

... immer mit dabei mein Hund Matti

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Meine Lebensgeschichte

... mit Höhen und Tiefen

& der Erkenntnis meiner wahren beruflichen Bestimmung

Es brauchte fast 46 Jahre, bis ich zu mir und zu meiner beruflichen Bestimmung fand. Viele Jahre wusste ich gar nicht, wer ich wirklich bin. Immer hatte ich das Gefühl, "ANDERS" zu sein und war permanent auf der Suche nach dem Sinn in meinem Leben!

Mein ganzes Leben trug ich immer das Gefühl in mir, nie gut genug, nie richtig und cool zu sein.

Meine Kindheit war, wenn man die Fürsorge der Eltern und der Familie betrachtet, glücklich - es fehlte mir an nichts. Fast alle Wünsche wurden mir erfüllt und dennoch war immer dieses Gefühl da:

  • falsch zu sein,

  • nicht genug zu sein,

  • nicht wahrgenommen zu werden.

In meinem Leben begleitete mich stets Leistungsdruck, ob schulisch, beruflich oder eben auch nur meines Selbst wegen.

Die Erwartungshaltung im Außen und der Druck, immer 100 % liefern zu müssen, waren enorm groß und gehörten mein ganzes Leben dazu - ja, perfekt musste es sein.

 

Mein Elternhaus war liebevoll und auch sehr streng. Im schulischen Bereich gehörte ich immer mit zu den Erstbesten, was für das Ansehen sehr toll war - von mir jedoch eine Menge Disziplin abforderte und sehr viel Lernen bedeutete. Zum Leistungsdruck kam das persönliche Aussehen und während der Berufsausbildung MOBBING dazu. Eine Ausbildung, die ich selbst nie wollte. Mein Wunsch war es Lehrerin, Frisseurin oder Rechtsanwaltsgehilfin zu werden - "Da verdienst du doch kein Geld", "Du musst doch etwas Vernünftiges lernen" waren die Worte meiner Eltern. Letztlich befolgte ich den Rat und lernte Bürokauffrau. Ich schloss die Ausbildung ab - doch zu welchem Preis? 

 

Keine so tollen Voraussetzungen für die gesunde Entwicklung eines jungen Menschen. Schon sehr früh wurden VERGLEICHE gemacht, ob schulisch oder körperlich. Schlanke Mädels kamen eben besser an - nicht, dass ich extrem dick war - ich habe einen stabilen Körperbau und neigte schnell dazu, an Gewicht zuzunehmen. War dies der Fall, wurde mir das des Öfteren mitgeteilt. Anfangs noch unbewusst, von einer Diät in die nächste gerutscht - etliche JoJo-Effekte später, schlitterte ich still und leise in eine Essstörung "Binge-Eating-Störung" (Esssucht), die mich heute noch begleitet und Teil meines Lebens ist.

All die Erfahrungen im positiven als auch im negativen Sinne haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin:

  • selbstbestimmt

  • selbstbewusst

  • authentisch

  • ehrlich

  • empathisch

  • zielorientiert

  • zuverlässig

  • organisiert

Erfahrungen mit der Endlichkeit

Schon sehr früh bin ich mit dem Tod in Verbindung getreten. Ich war gerade 12, als mein geliebter Großvater, für mich sehr plötzlich, verstarb. Ich war dabei, als er seine Augen für immer geschlossen hat. Um es für mich zu realisieren, bin ich noch einmal zu ihm ins Schlafzimmer gegangen und habe ein paar Minuten bei ihm verweilt und mit ihm geredet, weil ich dachte, er könne mich noch hören. Dann rannte ich vor Schmerz aus der Wohnung - die bald darauf folgende Beerdigung war schlimm für mich. Ich konnte es einfach nicht begreifen - da war nur noch Leere... Alle waren mit ihrer eigenen Trauer so beschäftigt, dass ich hier das erste Mal allein damit stand.

Erst ein Jenseitskontakt mit ihm, 33 Jahre später, hat mir inneren Frieden gegeben. Offene Fragen fanden Antworten und ebneten langsam den Weg meiner beruflichen Bestimmung.

Mit gerade 20 Jahren - ich war zu diesem Zeitpunkt schwanger mit meinem ersten Kind - erfuhr meine damalige Schwiegermutter, dass sie unheilbar krank war. Wir wussten, dass nur noch wenig Zeit blieb und ich hoffte bis zum Schluss, dass sie ihren ersten Enkel noch sehen kann. Es blieb ein Wunsch, denn sie verstarb 3 Tage vor seiner Geburt.

Ich fiel in ein tiefes Loch mit Vorwürfen an mich selbst. Warum habe ich es nicht geschafft rechtzeitig zu entbinden. Bei der Trauerfeier konnte ich mich nicht verabschieden, da ich selbst im Krankenhaus lag. Die Urnenbeisetzung war unerträglich für mich - ich habe nicht nur meine Schwiegermutter verloren, sondern auch eine gute Freundin.

Mein neue Rolle als frischgebackene Mutter und die Trauer um sie ließen mich depressiv werden. Ich vernachlässigte mich selbst, meine Wohnung und Freunde - war völlig überfordert. Ich konnte gerade so mein Kind versorgen, danach war mein Akku leer...

Das konnte niemand so recht verstehen. Ich bekam Sätze zu hören:

"Wie, du trauerst immer noch?"

"Mach mal wieder was aus dir und lass dich nicht so gehen."

"Du könntest deine Wohnung auch mal wieder aufräumen."

"Es war doch nur deine Schwiegermutter - warum trauerst du immer noch?"

Das verletzte mich zutiefst und ich stand mit der Trauer und all den Emotionen alleine da. Auf der einen Seite die Freude über die Geburt meines Sohnes, auf der anderen Seite der Verlust seiner Oma, meiner Schwiegermutter und Freundin. Niemand hatte so richtig Verständnis - für alle ging das Leben weiter - für mich stand die Zeit einfach still. Ich habe angefangen zu funktionieren. Einen echten Raum für meine Trauer gab es nicht.

Mit 23 Jahren war ich mit meinem 2. Kind, meiner Tochter, schwanger, als mein Vater plötzlich schwer erkrankte. Wieder sollte ein geliebter Mensch gehen, wenn ich ein Kind gebäre - Schock, doch mein Vater durfte leben - GLÜCK!

Kurz vor meinem 40. Geburtstag verlor ich auf sehr tragische Weise meinen Seelenhund Olli durch Ertrinken in unserem Pool. Ich wusste in diesem Moment, dass er einen ganz besonderen Platz braucht - heute steht er, gebettet in einem weißen Keramikherz, in meiner Vitrine. 

Nur eine Woche darauf folgte ihm meine Oma im gesegneten Alter von 87 Jahren - erlöst von ihrer Demenz und glücklich darüber, dass sie ihren Mann nun wiedersehen kann. Sie hat ihren Platz in einem Friedwald gefunden.

Es sollten nur 4 Jahre vergehen, bis ich mich von meinem geliebten Papa für immer verabschieden musste...

Es war im März 2020, als plötzlich das Telefon klingelte und meine Mutter mir sagte "Mit Vati stimmt etwas nicht". Sie gab mir ihn ans Telefon und anfangs dachte ich noch, es sei ein Spaß - den machte er immer sehr gerne.

Doch schnell bemerkte ich, hier stimmt wirklich etwas nicht. Im selbigen Augenblick rief ich den Rettungswagen - plötzlich war alles anders und niemand wusste, was noch kommt...

Er lag im Krankenhaus mit Verdacht auf Schlaganfall, später eine mögliche Hirnhautentzündung und dann plötzlich der Verdacht eines Tumors - Schock. Ich blendete das vollkommen aus und glaubte fest daran, dass er wieder gesund wird. Die Biopsie brachte Ernüchterung: Gehirntumor - Krebs, keine Chance auf Heilung und der Aussage: "Wenn er Weihnachten noch da ist, sollen wir es feiern!" Und plötzlich war sie da: die absolute ENDLICHKEIT.

Gedanken wie:

* Doch nicht mein Vater!

* Er war doch eben noch gesund.

* Wir haben gerade noch Späße gemacht.

* Das kann doch jetzt nicht einfach so vorbei sein...

Ich funktionierte all die Zeit, begleitete ihn zu Arztbesuchen und unterstützte - soweit es mir möglich war - meine Mutter in der Pflege, damit er so lange wie möglich in seinem geliebten Zuhause bleiben konnte. Wir feierten ein wundervolles, lustiges und gleichzeitig sehr emotionales Weihnachten. Jeder von uns trägt seinen eigenen persönlichen Moment mit ihm in seinem Herzen.

Ende Januar 2021 zog er ins Hospiz ein, wohnte dort noch 4 Wochen, bis er seine Augen für immer schloss...

Meine Bestimmung

Der Tod, der Verlust und die Trauer begleiten mich seit meiner frühen Jugend. Ich konnte es nie erklären, was mich am Tod so fasziniert - das Thema zog mich magisch an. Ich hatte immer eine ganz besondere Verbindung dazu gehabt. Jetzt habe ich meine Antwort bekommen: Durch meinen Vater.

Seine Erkrankung, sein viel zu früher Tod - diesen Prozess begleiten zu dürfen, hat das Feuer in mir entfacht, was ein Leben lang tief in mir geschlummert hat und jetzt gelebt werden will.

Mein Herzenswunsch, ihn beim Sterben begleiten zu dürfen, wurde mir erfüllt. Ich durfte die letzten 3 Stunden bei ihm sein, diese magische und einzigartig friedvolle Energie spüren, die in dieser Zeit im Raum war.

Wir waren alle da, um ihn hinüber zu begleiten - meine Mutter, meine beiden Kinder und mein Hund Matti, der sich dicht angeschmiegt an ihn gekuschelt hat. Es war ein Wellenbad der Emotionen:

* traurig, ihn gehen zu lassen

* freudig, dass er bald seinen so vermissten Vater wiedersieht

* gelacht, weil ein kleines Malheur passierte und uns in eine Leichtigkeit brachte.

Mein Vater hat die Bühne des Lebens mit einem Lächeln und einer Träne des Glücks verlassen - ganz friedlich und in Liebe und mir das wertvollste Geschenk gemacht. Er hat meine wahre Perle zum Strahlen gebracht - meine berufliche Bestimmung:

Ich bin Trauerbegleiterin mit Leib & Seele

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

 

​Johann Wolfgang von Goethe

Dankbar für jede einzelne Erfahrung, für euer Sein & meiner beruflichen Bestimmung!

In Liebe 

Nicole

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